| Marathon 2008 - Bilanz und Statistik | 
Marathon
und Langstrecken Bilanz 2008
Autor, Copyright: Herbert Steffny - 6.1.2009
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 Ewige Weltbestenlisten Marathon 
 
 zum Vergleich: 
 
 
 
 
 
 | Männer: Gebreselassie doch noch Läufer des Jahres Fallen wir mit der Vordertüre gleich ins Haus: der kleine Äthiopier ist nun schon zum vierten Mal in Folge Weltjahresschnellster im Marathonlauf bei den Männern und hat die drei schnellsten Marathonleistungen aller Zeiten in seinem Besitz. Die Saison 2008 war für ihn aus meiner Sicht aber mit zwei Fehlern (auf höchstem Niveau) behaftet, die er mit einem rettenden Volltreffer aber ausbügelte! Seine Bilanz wurde erst nach seinem Sieg beim Berlin Marathon mit dem neuen Weltrekord in 2:03:59 Stunden rund. 
 Volltreffer in Berlin - Haile setzt neue Maßstäbe Wollte Gebrselassie 2008
        die Nummer eins bleiben, so mußte in Berlin
        2008 der
        Weltrekord fallen, was dem sympathischen 35-Jährigen mit
        2:03:59 Stunden allerdings eindrucksvoll und mit seinem
        dritten Sieg in Folge gelang. Superlativ: Er führt die Weltbestenliste 2008 also genau genommen mit den zwei
        schnellsten Zeiten an. Im vierten Jahr in Folge
        ist er nun schon Weltjahresbester im Marathonlauf, auch
        das ist (Welt-) Rekord! Nicht zuletzt bringt ihn diese
        Leistung für mich auf Platz eins noch vor dem
        aufstrebenden Samuel Wanjiru. Donnerwetter! Erstaunlich
        diese breite Palette für den Superläufer, der seit 1992
        als Juniorenweltmeister über 5.000 und 10.000 Meter in
        Seoul im Rampenlicht steht. Zwischenzeitlich stellte er
        sogar auf der kurzen 1.500 Meter Sprint-Strecke in
        3:31:76 Minuten in der Halle (Stuttgart 1998) einen
        Weltrekord auf. Seine Weltrekorde, Weltmeistertitel und
        Olympiasiege über 5.000 und 10.000 Meter sind noch gut
        im Gedächtnis. Zwischen 15 und 26 Weltrekorden (die IAAF
        führt nicht alle Strecken im offiziellen Programm) hat
        Gebrselassie bisher aufgestellt. Was Haile am Titel "Größter
        Langstreckenläufer aller Zeiten" fehlt,
        ist für mich der Marathon-Olympiasieg und der
        Einzel-Crossweltmeistertitel. Der Wunderläufer wird eben
        an den höchsten Maßstäben gemessen. Aber als
        Langstreckenläufer braucht der immer freundlich
        lächelnde und geduldige Äthiopier keinen Vergleich mit
        den Lauflegenden Paavo Nurmi oder Emil
        Zatopek zu scheuen zumal die Konkurrenz auch
        wesentlich dichter ist. Nochmal: Viermal in Folge
        Weltjahresbester, diese Konstanz des hohen
        Niveaus hat bisher noch niemand erreicht! Dreimal
        Weltjahresbeste in Folge waren bei den Männer und Frauen
        bisher nur wenige Läufer. Nachfolgend eine Auflistung: 
 
 Auf Samuel Wanjiru
        (ausführliches Portrait hier) als den kommenden Marathon Mann
        habe ich in verschiedenen Beiträgen schon seit 2006
        hingewiesen. Die Art und Weise wie der junge Kenianer
        Haile den Weltrekord im Halbmarathonlauf in einem unglaublichen Sololauf
        entriss und auf 58:33 Minuten verbesserte und auch seine
        dosierten Frontrunner Qualitäten in London und Peking
        haben ihm zu Recht den Olympiasieg beschert. In London verlor der damals 21-Jährige in
        seinem erst zweiten Marathon zwar noch gegen den
        spurtstarken Mehrfachsieger von London und New York Martin
        Lel, wurde dabei aber gleichzeitig mit 2:05:24
        Stunden der fünftschnellste Marathonläufer aller
        Zeiten.
        Spätestens bei seinem hart erarbeiteten Olympiasieg in
        olympischem Rekord (2:06:32 Stunden) bei schweren
        Bedingungen (24 bis 30 Grad) rückte er auch für die
        breite Öffentlichkeit ins Rampenlicht. Es war übrigens
        die erste Marathon Goldmedaille (Männer und Frauen!) für die
        Marathon Nation Kenia! Für mich belegt der in Japan
        trainierende Wanjiru Platz zwei in meiner Bestenliste
        2008 hinter Haile. Martin Lel siegte zwar erneut in
        London als viertschnellster Läufer aller Zeiten (2:05:15
        Stunden), verlor aber gegen Wanjiru in Peking, wo er
        Fünfter wurde. Dafür durfte er sich mit dem 500.000
        Dollar Jackpot der Worlds Marathon Majors Serie
        trösten. Die beiden Kenianer blasen 2009 zum Angriff auf
        den Marathon Weltrekord beim London Marathon. Der könnte
        aber nach dem Dubai Marathon am 16. Januar 2009 von
        Haile, der dem London Marathon und der Konkurrenz wieder
        für Solorennen ausweicht, wieder weiter nach oben
        geschraubt worden sein. Eine Million Dollar loben die
        Emirs dort für die Unterbietung von 2:03:59 Stunden aus!
        Nicht zu vergessen ist der erst
        21-jährige Äthiopier Tsegaye Kebede,
        der bei seinem Sieg beim Fukuoka Marathon in Japan den
        Streckenrekord des Olympiasiegers Samuel Wanjiru auf
        2:06:10 Stunden verbesserte. Kebede gewann im Frühjahr
        bereits den Paris Marathon in flotten 2:06:40 Stunden und
        holte sich die Bronze Medaille in Peking (2:10:00
        Stunden). Von ihm dürfte man in Zukunft noch einiges
        hören!  Die weißen Farbtupfer: Ryan Hall und Viktor Röthlin "White men can't
        jump!" so ein Basketballer Slogan in den USA
        über das Sprungvermögen der Weißen. Kann der Weiße
        Mann auch nicht mehr laufen? Damit habe ich mich in der
        Vergangenheit in verschiedenen Beiträgen schon vor Jahren ausführlich
        auseinandergesetzt und darauf hingewiesen, dass der
        Rückgang der Leistungen in der "ersten Welt"
        überwiegend soziologische Gründe hat. Erfreuliche
        Ausnahmen, gewissermaßen die weißen Farbtupfer, sind
        die Leistungen des US-Amerikaners Ryan Hall,
        der in London 2:06:17 Stunden erzielte und Platz neun der
        diesjährigen Marathon Weltbestenliste belegt und der Schweizer Viktor
        Röthlin,
        der mit seiner Siegerzeit in Tokio im Februar mit 2:07:23
        Stunden Platz 17 der Weltjahresbestenliste belegt. Beide
        untermauerten bei den Olympischen Spielen in Peking mit
        Platz sechs und zehn ihre Stellung unter den Weltbesten.
        Hier war Röthlin sogar vor Hall, der dort auch seinem
        Landsmann Dathan Ritzenheim um einen
        Platz unterlegen war. Leider hat Röthlin für die WM in
        Berlin bereits abgesagt. In Osaka holte er 2007 die
        Bronze Medaille. Sein großer Auftritt könnte nach
        einigen lukrativen Starts bei City Marathons dann bei der
        20. Europameisterschaft 2010 in Barcelona kommen. 1996
        war er bereits Vize-Europameister in Göteborg hinter
        Olympiasieger Stefano Baldini. Die
        Karriere des Italieners, der es bei Meisterschaften sogar
        den Afrikanern zeigen konnte, scheint sich dagegen dem
        Ende zuzuneigen. Kenenisa Bekele Crossweltmeister und Olympiasieger Auf den kürzeren
        Distanzen wurde der Äthiopier Kenenisa Bekele
        seiner überragenden Favoritenstellung gerecht. Er gewann
        als erster zum sechsten Mal(!) den Crossweltmeistertitel auf der Langstrecke, verteidigte
        bei den Olympischen Spielen seinen Titel über 10.000 Meter
        und gewann dort erstmals Gold über 5.000 Meter. Eine
        herausragende Saison ohne Weltrekord, und fast wäre
        seine Weste 2008 weiß geblieben, hätte er nicht im
        Herbst beim 25. Zevenheuvelenloop im holländischen
        Nijmegen einen ersten ernsthaften Versuch auf der Strasse
        gewagt. Dort gab es dann statt eines angekündigten 15
        Kilometer Weltrekordversuchs eine bittere Niederlage.
        Verletzungsbedingt mußte er sich seinem jungen Landsmann
        Ayele Abshiro und dem Ungander Isaac
        Kiprop beugen. Trotz dieses misslungenen
        Straßenlaufdebüts traut kein Geringerer als Haile
        Gebrselassie seinem Bahn-Nachfolger Kenenisa Bekele auch
        auf den Strassenlaufdistanzen bis hin zum Marathon
        zukünftig einiges zu. Erwähnenswert noch die Leistungen
        von Zersenay Tadesse aus Eritraea. Er
        wurde zum dritten Mal in Folge Weltmeister im Halbmarathon, konnte als Titelverteidiger bei
        den Crosslauf Weltmeisterschaften allerdings 2008
        "nur" Bronze holen. Als Mitfavorit gelang ihm
        über 10.000 Meter als Olympia-Fünfter in Peking auch
        keine Überraschung. Deutsche Männer in sachtem Aufwind Die deutsche Marathon Jahresbestenliste stimmt ein wenig hoffnungsvoller.
        Zwar ist man noch weit weg vom Niveau der 80 und 90er
        Jahre, aber die Weltmeisterschaft in Berlin 2009 stellt
        offenbar eine hohe Motivation dar. Dass eine
        Meisterschaft im eigenen Lande immer eine große
        Herausforderung ist, kann ich aus eigener Erfahrung
        berichten, denn eine EM Bronze Medaille 1986 vor dem
        elektrisierenden heimischem Publikum in Stuttgart zu
        erlaufen, war wohl der sportliche Höhepunkt meiner
        eigenen Karriere als Marathonläufer. Allen voran setzte
        im letzten Jahr Falk Cierpinski, Sohn
        des Doppelolympiasiegers Waldemar Cierpinski
        (1976 und 1980) und Marita
        Politz (800m Olympiateilnehmerin 1972, Bestzeit
        1:59,9 Minuten) mit
        seinem 9. Platz beim Berlin
        Marathon in guten
        2:13:30 Stunden ein klares Zeichen auf dem zukünftigen
        WM-Pflaster unterm Brandenburger Tor. Das ist die
        schnellste deutsche Zeit seit acht Jahren. Die
        Durststrecke könnte vielleicht überwunden sein. Dem
        mittlerweile professionell trainierenden Duathlon und
        Triathlon Umsteiger dürfte noch eine weitere
        Leistungssteigerung zuzutrauen sein. Ob diese allerdings,
        wie Vater und Sohn verlautbaren, unterhalb der Zeiten von
        Vater Waldemar (Bestzeit 2:09:55 Stunden in Montreal
        1976) gereicht, bleibt abzuwarten. Vielleicht sollte man
        einstweilen etwas diplomatischer den Hammer nicht zu hoch
        hängen, denn diese (für Sponsoren und Werbeverträge?)
        offensiv formulierten Ziele werden früher oder später
        von den Medien und der interessierten Öffentlichkeit
        eingefordert werden. Hervorragende 2:10 bis 2:12 Stunden
        könnten dann schon als misslungen gelten.  Endlich möglich: deutsches Marathonteam für Berlin Als Zwölfter des Berlin
        Marathons stellte auch Stefan Koch in
        2:15:38 Stunden einen neuen Hausrekord auf. In Frankfurt zogen André Pollmächer
        (2:14:18) als 10.000 Meter Umsteiger und der deutsche
        Marathonmeister Martin Beckmann
        (2:14:30) nach. Immerhin haben in der Deutschen Bestenliste 2008 sieben Läufer die Marke von 2:20
        Stunden geknackt, das ist zwar weit weg von den
        Leistungsstandards der 80er Jahre (1985 z.B. unterboten
        35 Männer die 2:20er Grenze!), aber seit Jahren die
        höchste Zahl. Für die WM 2009 in Berlin, wo auch
        Mannschaftswertungen im Rahmen des Marathon Weltcups
        vorgenommen werden, kann man sich eine gute
        Teamvorstellung erhoffen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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 | Frauen: Irina Mikitenko - Ein Sterntaler Märchen In meiner Marathon-Hitparade steht Irina Mikitenko als die Läuferin 2008 weltweit ganz oben. Für die gebürtige Kasachin sprechen gewichtige Gründe: 
 Was sich bei ihrem zweiten
        Platz bei ihrer Premiere in Berlin
        2007 nur
        vorsichtig andeutete, überraschte im Frühjahr selbst
        die Fachwelt: Ihr Sieg in London in deutschem Rekord (2:24:14
        Stunden) vor der versammelten Weltelite. Unter anderen
        schlug sie bei der Regenschlacht auch die spätere
        Olympiasiegerin Constantina Dita-Tomescu
        und bewies im zweiten Marathon enorme Kampfstärke in der
        zweiten Hälfte. Ihr Ehemann und Trainer Alexander pfiff
        sie bei ihren bisherigen Marathons immer wieder zurück,
        so dass Irina erst nach 30 Kilometern losrennen durfte.
        Zwar beschwert sich die Marathon Mama von zwei Kindern
        immer wieder über diese Gängelei, der Erfolg gibt aber
        Alexander recht. Es ist wichtig bei den ersten Marathons
        nicht ins offene Messer zu laufen und die Latte von
        Rennen zu Rennen etwas höher zu legen. Das tat das
        Mikitenko-Familien-Team dann auch beim dritten Marathon
        im Herbst in Berlin. Während die Äthiopierin Assale Tafa Magarsa mit
        zwei Kenianerinnen auf 2:19 losstürmte, blies Mikitenko
        erst nach der Hälfte zum Angriff und rannte von hinten
        kommend mit Vollgas in die Weltspitze. Ihre Siegeszeit
        bedeutete nicht nur Hausrekord, Deutscher Rekord und
        Jahresweltbestzeit, sondern sie ist damit bisher hinter Paula
        Radcliffe die zweitschnellste Europäerin und
        die viertschnellste Marathonläuferin aller Zeiten! Zahltage und verpasster Olympiasieg? Es brauchte einige Zeit bis alle
        Leichtathletik Köpfe und Medienvertreter diese Leistung
        verinnerlicht hatten. Mikitenko war 2008 die erfolgreichste
        deutsche Leichtathletin! Waren doch bisher die
        Werferinnen eher die Vorzeige Athletinnen im Verband, da
        kommt nun so ein Schmalreh dahergelaufen und führt die
        Weltbestenlisten gleich zweimal an. Im Fachmagazin
        "Leichtathletik" wurde sie folgerichtig auch
        von den Lesern zur "Leichtathletin des Jahres"
        gewählt. 2006 schaffte das bereits die
        Überraschungs-Europameisterin Ulrike Maisch.
        Und auch in der Geldparade dürfte Mikitenko mit rund einer
        Million Euro binnen einen Jahres alleine an
        Preisgeldern, Antritts- und Zeitprämien ganz oben
        stehen. Hinzu kommen natürlich noch Werbeverträge und
        andere Promotionstermine. Das sei der harten Arbeiterin
        auch gegönnt, die immer alles andere als lautstark und
        mediengeil, sondern eher bescheiden und schüchtern
        auftrat. Über ihre kämpferischen Absichten machte sie
        allerdings vor den Rennen nie einen Hehl, wie ich aus den
        persönlichen Vorgesprächen zu den beiden Berlin
        Marathons aus erster Hand weiß. Man kann mit Fug und
        Recht darüber sinnieren, ob Mikitenko in dieser Form in
        Peking hätte Olympiasiegerin werden können. "Sie
        wäre, als die spätere Goldmedaillengewinnern Constantina
        Tomescu davonzog mitgelaufen!" sagte mir
        Mikitenko selbstbewußt im Gespräch noch vor dem Berlin
        Marathon Sieg. Sie sah das Olympiarennen
        verletzungsbedingt nur im Fernsehen. Man mag's ihr im
        Nachhinein zutrauen. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in
        Berlin möchte sie WM Gold. Eine
        Medaille fehlt der erfolgreichen Läuferin noch in der
        Vita. Haile Gebrselassie und Irina Mikitenko, die beiden
        Helden von Berlin dort auch Weltmeister? Berlin wäre im
        Haile und Miki Fieber! Woher kommt Mikis Leistungssprung? Nicht nur Sabrina
        Mockenhaupt wunderte sich hautnah bei der
        Deutschen 10km Straßenlauf Meisterschaft in Karlsruhe
        über eine Turbo-Miki. Lief sie über 10.000 Meter bisher
        auf gleichem Niveau, so wurde die Siegerländerin nach
        anfänglichem Mitlaufen trotz guter Endzeit (31:50
        Minuten) als Zweite regelrecht vorgeführt. "Nach
        3.000 Meter musste ich sie laufen lassen," so
        die Frankfurt Siegerin, die sich mit 2:26:22 Stunden immerhin auf
        Platz 34 der Weltbestenliste 2008 vorarbeiten konnte. Wie
        wird aus der schon 35-jährigen Läuferin Mikitenko, die
        auf der Bahn als Olympia Fünfte (2000) und WM Vierte
        (1999) über 5.000 Meter bisher ihre größten Erfolge zu
        verzeichnen hatte, eine Weltklasse Marathonläuferin
        erster Güte? Offenbar hat sie mit Mitte 30 erst ihre
        eigentliche Disziplin gefunden. Der verletzungsbedingt
        veränderte Trainingsaufbau mag unabsichtlich
        genau richtig gewesen sein. Sie konnte im Sommer wegen
        der Rückenprobleme nur fleißig Grundlagenausdauer
        trainieren, als dann die Schmerzen verschwanden, kam erst
        die Intensität für Berlin hinzu. Eigentlich der
        Trainingsaufbau wie von mir im Lehrbuch empfohlen. Wäre sie sonst in den üblichen
        Fehler vieler verfallen zu früh zuviel Intensität zu
        integrieren? Erfolg und die finanzielle
        Absicherung führen zu einem weiteren
        Motivationssprung und verbesserten Trainingsbedingungen. "Ihr
        Mann Alexander, ein Metallschichtarbeiter, könne nun
        schon mal unbezahlten Urlaub nehmen," sagte sie
        mir noch vor dem Berlin Erfolg. Nun können die beiden
        noch professioneller trainieren und das sportliche
        Umfeld weiter optimieren. "Sie habe
        ihre Grenze im Marathon noch nicht erlebt",
        sagt Mikitenko. Und so fühlte sie sich nach Berlin auch
        so gut in Form, dass sie am liebsten Tanzen gehen würde.
        Man darf auf das Aufeinandertreffen mit Paula Radcliffe
        beim London Marathon 2009 gespannt sein. Da ist reichlich
        Zunder drin. Was will die Weltrekordlerin und
        Frontläuferin Radcliffe zuhause gegen die beste
        derzeitige Jägerin und Titelverteidigerin unternehmen? Tomescus Olympiasieg - Mut wurde belohnt Der Olympiasieg ging an Constantina Dita-Tomescu,
        dank eines beherzten Rennens wie Olympiasieger Wanjiru
        kommt sie für mich auf Platz zwei im Jahre 2008. Die
        Rumänin ist mit 38 Jahren nicht mehr die Jüngste,
        während Wanjiru der kommende Star sein wird. Das
        Olympiarennen war sehr stark besetzt, aber alle hatten im
        Vorfeld (wie Haile) soviel über die Hitze und den Smog
        gehört und gelesen, dass man nicht einmal auf ein
        Thermometer schaute!!! Die Angst zeigte der verhalten
        laufenden Meute den falschen Weg und so nutzte die als
        Frontläuferin bekannte Tomescu in einem taktisch
        geschickten Pokerspiel die Gunst der Stunde. Wie ich
        damals in meinem Olympiabericht
        schrieb, erinnerte es an den Europameisterschaftssieg des
        Finnen Janne Holmen in München 2002,
        als er als einziger bei Regen ein keineswegs
        unrealistisches Tempo anschlug, während die Favoriten
        dahinter mauerten, sich belauerten und ihn gewähren
        ließen. Man musste Tomescu auf der Rechnung haben, denn
        sie gewann 2005 die Halbmarathon Weltmeisterschaft und holte im gleichen Jahr Marathon WM Bronze. Paula Radcliffe erlebte
        bei 24 Grad ihr erwartetes Debakel und landete auf Platz
        23 in 2:32:28 Stunden im geschlagenen Feld. Sie ist eben
        keine Wärmeläuferin und mutete sich nach
        Mutterschaftsurlaub und Überlastungsverletzungen wohl
        auch zuviel zu. In New
        York war sie dann wieder
        bei Kräften und landete ihren achten Sieg im zehnten
        Rennen gegen starke Konkurrenz. Ich setze sie in meiner
        Jahresbestenliste auf Platz drei, aber nur knapp vor Catherine
        Ndereba, die Olympiasilber holte. Beeindruckend
        ist ihre Medaillen Bilanz bei internationalen
        Meisterschaften: 2x Olympia Silber,
        2x Weltmeisterin
        (2003, 2005) und 1x WM Silber. Lornah Kiplagat und Tirunesh Dibaba Auf den kürzeren Distanzen kommt man an Lornah Kiplagat nicht vorbei. Die Neu-Niederländerin kenianischen Ursprungs wurde zum dritten Mal in Folge wie Zersenay Tadese Halbmarathon Weltmeisterin. 2005 wurde sie zudem hinter Tomescu Zweite. Sie ist auch Weltrekordlerin in dieser Disziplin (1:06:25 Stunden, Udine, 2007). In New York erhielt sie für ihre Leistungen den Abebe Bikila Award. Im Bahn und Crosslauf war Tirunesh Dibaba nicht zu schlagen. Ihre eindrucksvolle Bilanz 2008: Crossweltmeisterin in Edinburgh, Olympiasieg über 5.000 und 10.000 Meter (29:54,66 Minuten) in Peking. Weltrekord über 5.000 Meter in 14:11,15 Minuten in Oslo. Die 44 Kilogramm leichte und 1,55 Meter kleine Äthiopierin ist die Top-Läuferin des Jahres 2008 auf den kürzeren Distanzen. Die 10.000 Meter Leistung von Peking war zusammen mit der Zeit der Zweiten Elvan Abeylegesse die ersten Zeiten unter 30 Minuten, wenn man von der umstrittenen Leistung der Chinesin Junxia Wang ("Chinaexpress mit Schildkrötenblut?") von 1993 absieht. Die ewige Weltbestenliste Frauen 10.000 Meter: 
 Erstmals unterbot über 3.000 Meter Hindernis eine Frau die 9:00 Minuten Grenze. Die 30-jährige Russin Gulnara Galkina verbesserte bei ihrem Olympiasieg ihren eigenen Weltrekord auf 8:58,81 Minuten. Antje Möldner stellte bei den Olympischen Spielen im Vorlauf einen neuen deutschen Rekord mit 9:29,86 Minuten auf. ....wird fortgesetzt: Allgemeine Trends im Marathon 2008 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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