| Wie gewinnt man eigentlich... Zooläufe? | 
Copyright, Text, Fotos: Herbert Steffny
Zoolauf
- Ein tierisches Laufvergnügen...
...und
was der Strauss davon hält
(6.1.2011)
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 | Zoo
        Marathon und was der Vogel Strauss davon hält Wenn Sie die Marathons von Berlin, New York,
        Boston und Co. längst abgegrast haben, dann suchen Sie
        vielleicht den ultimativen Kick, um sich weiterhin für
        einen Marathonstart zu motivieren? Nun, die 42,195 km
        Strecke kann man eher unbekannterweise in einem
        Salzbergwerk bei Sondershausen unter Tage, sehr viel
        bekannter mit Rotwein um die Chateau von Bordeaux beim
        Medoc Marathon zurücklegen, aber etwas exotischer nun
        auch am 27.8.2011 auf einer Rundstrecke im Gaia
        Park Zoo Kerkrade/Belgien bei Aachen unter die
        Hufen nehmen. Vorteil: den Schweißgeruch wird angesichts
        der tierischen Ausdünstungen keiner bemerken. Nachteil:
        da sich der Vogel Strauss (belgisch:
        "Struisvogel") unter den 80 dort hausenden
        Wildtieren befindet, lacht sich der angesichts des
        menschlich-lahmen Lauftempos möglicherweise schlapp oder
        steckt den Kopf in den Sand, um das nicht ansehen zu
        müssen. Der schnellste Zweibeiner bringt es zu Fuß
        immerhin auf 60 Km/h! Dagegen ist selbst das
        jamaikanische Sprintwunder Usain Bolt ein Jogger.
        Kein Wunder, der Strauss er ist eben ein echter
        Afrikaner! Flinke Eierdiebe und Zooläufe auch in Deutschland Übrigens noch schneller waren in
        prähistorischen Zeiten ein paar flinke zweibeinige
        Saurier. Einer heißt "Struthiomimus"
        (der "straussenartige Saurier"), ein anderer
        "Gallimimus", die es jeweils auf über 80
        Sachen gebracht haben sollen. So was rekonstruieren
        Paläontologen anhand von Schrittlänge von aufgefundenen
        versteinerten Fußabdrücken und Länge der Beinknochen.
        Kein Wunder, dass die Burschen schnell laufen mussten,
        denn Letzterer war ein flinker Eierdieb. Wehe, wehe, wenn
        Mama-Tyrannus-Rex den Diebstahl bemerkt hätte! Ok, diese
        Mitstreiter haben wir heute nicht mehr. Zooläufe über
        kürzere Distanzen sind nicht wirklich neu. Auch in Duisburg
        können Freizeitläufer am 7. Mai 2011 beim 3. Zoolauf
        über 10 Kilometer wieder "mit dem Bär
        steppen" oder an den "Gorillas in affenartiger
        Geschwindigkeit vorbeispurten", sofern man es kann.
        Auch in Berlin können Laufbegeisterte
        am 9. Oktober 2011 beim Grand 10 Kilometerlauf vorbei an
        Löwen und Tigern joggen oder gar mit dem Eisbären Knut
        knutschen (nein, er ist kein Elch, auch kein IKEA
        Möbel...Sie erinnern sich, es war der Knuddelbär, der
        2007 Deutschland
        und die Welt monatelang in Atem hielt). Geheimtipp: mit Tiefentraining den Zoolauf gewinnen Ich selbst hatte mal in San Francisco das Vergnügen als Zoologe einen Zoolauf zu gewinnen. Ich nutzte das damalige Rennen im Januar 1989 über 11 Kilometer entlang des Pazifiks mit Ziel im Zoo als Aufbaurennen vor meinen Siegen beim München Marathon und der vorgelagerten Deutschen Crossmeisterschaft. Und nun so ganz nebenbei, ACHTUNG, Insider aufgepasst: Nicht mit Höhentraining, sondern mit Tiefentraining! Ja alle gehen ins Höhentraining, ich gewann mit Tiefentraining... Oft ist das Gegenteil von dem was alle tun richtig! Ich lief unter dem Meeresspiegel (minus 85 Meter) im Tal des Todes mit vermehrtem Sauerstoffangebot, u.a. für die Kraftausdauer in den dortigen Sanddünen, die ich eifrig rauf und runter lief. Das Verletzungsrisiko war trotz höchster Intensität dadurch nur gering. Ein erfolgreiches Konzept wie sich später rausstellte. Natürlich habe ich mich nach dem Zoolauf-Sieg tierisch gefreut. Im San Francisco Chronicle stand am nächsten Tag: "Zoologist won Zoorun!" |