Luxemburg Marathon 2015
Berichte, Resultate, Fotos

Seminare Laufreisen Firmenseminare Vorträge Laufartikel Ratgeber Walktreff unser Team
  unser Hotel Laufgourmet? Laufbücher Lauflinks Titelseite Impressum

Als Zugläufer beim Luxemburg-Nachtmarathon
Laufen mit Joey Kelly, Jeanette Jackson und „Rosa Luxembourg“
(Impressionen von Herbert Steffny aus Luxemburg 30.5.2015)

Textautor und Copyright: Herbert Steffny
Sie können gerne hierhin verlinken

 

Der Bestseller
für Ihr Lauftraining

Viel Laufprominenz beim Luxemburg Marathon 2015
Herbert Steffny, Justin Gloden, Jeanette Jackson, Rosa Mota, ING CEO Luc Verbeken,
Irina Mikitenko und Jan Fitschen als Promi-Gäste beim Luxemburg Marathon 2015.

(Foto, Copyright: Jeff Gloden)



Herbert Steffny als 1:59 Zugläufer vor dem Start
Herbert Steffny gut gelaunt vor dem Start als Zugläufer für 1:59 Stunden über Halbmarathon.
(Foto, Copyright: Veranstalter, Norbert Wilhelmi)


Zurück zu den luxemburgischen Wurzeln

Zum dritten Mal in Folge konnte ich als Gast nun schon die Super-Atmosphäre beim Luxemburg Marathon genießen. Luxemburg unweit meiner Geburts- und Heimatstadt Trier ist auch ein Meilenstein ganz zu Beginn meiner Laufkarriere. Hier gewann ich als Jugendlicher mehrere Matsch-Crossläufe, zu Zeiten als es in den Siebziger Jahren in Deutschland nur den Waldlauf gab, bei dem aus Sicherheitsgründen jede Wurzel mit roter Farbe markiert wurde. In Luxemburg habe ich mir dagegen die Härte geholt und mich bei vielen späteren Rennen als Weltklasseläufer daran erinnert. Da ging es im Winter über Stock und Stein bei Eis und Schnee und nicht selten suchte ich nach dem Lauf einen verlorenen Spikeschuh im Morast. Bei einem Crosslauf gewann ich dann auch meinen allerersten Pokal, der bei mir noch heute einen Ehrenplatz hat. Im luxemburgischen Echternach lief ich auch meinen ersten Marathon, den ich sehr vorsichtig begann und dann noch gleich bei der Premiere von hinten alles überholend in 2:20:05 Stunden gewann. An dem Tag beschloss ich Marathonläufer zu werden.

Da kehrt man doch gerne zu seinen Wurzeln zurück. Mit 61 Jahren natürlich nicht mehr als Leistungssportler, aber als Teilnehmer der Prominentenstaffel oder wie in diesem Jahr als Zugläufer für die Halbmarathonläufer, die die begehrte 2:00 Stunden Marke unterbieten wollen. Ich mag auch die herzliche Stimmung und Aufnahme im „Ländle“ und die grandiose Atmosphäre am Straßenrand dieser Abendveranstaltung. Zugegeben die Strecke runter vom Kirchberg in die Innenstadt hat einiges an Höhenmetern zu überwinden und ist auch in der City sehr verwinkelt, aber dafür werden die rund 11.000 Läufer durch das begeisterte 100.000-köpfige Publikum entlohnt. Stellenweise steht alles so eng Spalier, dass man sich an die unvergleichliche Stimmung der Berganfahrt nach Alp d’Huez bei der Tour den France erinnert fühlt und von der Menge regelrecht getragen wird. Gut beraten, wer hier nicht in seiner Euphorie beschleunigt. Rock- und Sambabands sorgen unterwegs für Kurzweil und Stimmungshochs. Später in der Dunkelheit schaffen am Streckenrand Lichter und Kerzen ein spezielles Ambiente.

Gute Renneinteilung gefragt

Klar, dass die profilierte Strecke, die nach fünf Kilometern bergab in die Stadt und in der zweiten Hälfte wieder hinauf auf den Kirchberg führt eher zum Halbmarathon als zur vollen Strecke einlädt. Es gilt die Kräfte gut einzuteilen, sich am Anfang zurück zu halten und am Ende Körner übrig zu haben. So lief ich mit Ballon Markierung und 1:59er Startnummer ausgerüstet bis 10 Kilometer bergab etwas schneller auf 1:58 Stunden an (10km in 56:15 Minuten), um auf dem zweiten schwierigeren Streckenabschnitt bei annähernd gleichem Krafteinsatz mir und den Läufern etwas mehr Zeit lassen zu können (zweiter  10km Abschnitt in 56:55 Minuten) im Ziel waren es 1:59:21 Stunden netto. Leider beherrscht ein großer Teil der Läufer die Renneinteilung nicht besonders, läuft zu schnell los und schwächelt dann hinten raus. Aber immer wieder hängten sich unterwegs auch überholte Läufer an mich dran, um sicher zu sein noch unter 2:00 Stunden zu bleiben. Der Lohn meiner Arbeit: im Ziel bedankten sich dann etliche die ihren ersten Halbmarathon liefen oder zum ersten Mal unter zwei Stunden blieben. Mein langer Samstag-Lauf machte Sinn!

Halbmarathon Masse, Marathon Klasse!

Insgesamt blieben beim Halbmarathon von den 6.297 Finishern 2.693 Männer und 517 Frauen unter 2:00 Stunden. Die Durchschnittszeit bei den Männern betrug 1:55:43 und bei den Frauen 2:09:37 Stunden. Der Frauenanteil ist wie anderenorts über die halbe Distanz mit 30,9% deutlich größer als beim Marathon, wo von 1.136 Finishern dieser mit 14,8% sehr niedrig liegt. Der Marathon konnte dann aber mit den Siegen der Kenianer John Komen (2:13:55 Stunden) und Naomi Tuei bei den Damen (2:34:23 Stunden, neuer Streckenrekord und persönliche Bestzeit) die Glanzpunkte aus Sicht des Leistungssports zur 10. Jubiläums-Veranstaltung setzen. Aber nur 22 Läufer und Läuferinnen unterboten die 3:00 Stundengrenze, was den breitensportlichen Focus untermauert, was der Veranstaltung aber keinen Abbruch tut. Die mittlere Zielzeit bei den Damen war 4:25:25 und der Herren 4:02:22 Stunden, was für die anspruchsvolle Strecke vergleichsweise aber ganz ordentlich ist.
 

 Laufseminar im Südschwarzwald?


mehr Info zu Laufbüchern


Für die richtige Marathon-Vorbereitung:

Das große Laufbuch
von Herbert Steffny

Erweitere, aktualisierte Neuauflage 2015. Das umfassende Standardwerk mit bewährten 10k, Halb-, Marathon- Trainingsplänen, jetzt 408 Seiten, Südwestverlag, München.

"Das große Laufbuch" bei Amazon bestellen"


mehr Info zu Laufbüchern



Rosa Mota Luxemburg mit Herbert Steffny
Rosa Mota "Luxembourg" als Promi Gast in der Team Staffel und Herbert Steffny nach dem Rennen.
(Foto: Copyright: Laufreport.de)


Laufprominenz bei der Teamstaffel

Ultra- und Abenteuerläufer Joey Kelly war mit 3:51:56 Stunden erneut dabei, rannte zunächst auf eine Zeit von unter 3:30 Stunden an, wurde aber in der zweiten Hälfte deutlich langsamer. Unter den 738 Marathonstaffeln war auch ein Prominenten Team mit 5.000m Europameister Jan Fitschen, wie im Vorjahr die deutsche Marathonrekordlerin Irina Mikitenko und der Marathon-Olympiasiegerin Rosa Mota aus Portugal am Start. Als vierte Starterin sorgte der Name Jeanette Jackson für Aufregung. Doch nicht etwa die Pop-Diva war am Start, sondern eine Namensvetterin aus Chicago, die den Startplatz bei einer Lotterie gewonnen hatte. Das Team beendete das Rennen auf Rang 14 in 3:20:26 Stunden. Dabei wollte Jan den kürzesten Abschnitt zu Beginn laufen. Seine Achillesehne plagt ihn immer noch. Eine weitere Operation, aber auch die Geburt des ersten Kindes steht für den gelernten Physiker demnächst ins Haus.

Wer ist Rosa Luxembourg?

Für mich war vor allem die Begegnung mit der kleinen Portugiesin ein Highlight, trainierten wir doch 1985 zusammen in Boulder Colorado im Höhentrainingslager zusammen mit Weltmeister Rob de Castella und rannten einige Rennen gemeinsam. Auf ihrer Startnummer prangte dick "Rosa" nebst dem Schriftzug "Luxembourg" und ich erklärte ihr wer diese berühmte Dame der deutschen Geschichte war. Klar fragte ich sie auch nach Landsmann Carlos Lopes, Olympiasieger 1984 und ehemaliger Marathon Weltrekordler, übrigens der letzte „Weiße“, der bei den Männern Crosslauf-Weltmeister werden konnte. Er sei dick geworden und laufe keinen Schritt mehr…. Schade. Der war früher eines meiner Idole. Anders die 57-jährige Rosa, die ich zusammen mit dem Team auf den letzten 500 Metern bis ins Ziel in der Halle begleitete, wo eine Granatenstimmung herrscht. Sie rannte schnell, aber so flott, dass die anderen „langsamer“ riefen, denn Jeanette Jackson konnte das Tempo für den gemeinsamen Zieleinlauf nicht halten!

Jan Fitschen, Herbert Steffny und Justin Gloden beim lustigen Fachsimpeln
Aprés Marathon: Jan Fitschen, Herbert Steffny und Justin Gloden beim fröhlichen Fachsimpeln.
(Foto, Copyright: Jeff Gloden)

Weiterhin begegne ich in Luxemburg immer gerne meinem früheren läuferischen Weggefährten Justin Gloden, der von 1.500m bis Marathon alle Luxemburger Rekorde hält. In der M60 bereitet sich der immer noch flotte Justin derzeit auf die Senioren WM vor. Was haben wir uns früher, sei es beim Frankfurt Marathon oder beim Trierer Stadtlauf, für Schlachten geliefert! Und so gab es dann unter den Promiläufern nach dem Rennen bis tief in die Nacht bei Sekt und Häppchen viel Fachsimpelei und so manche Geschichte zu erzählen. Kompliment, was das über 1.000-köpfige Organisationsteam um Erich Francois hier im kleinen Großherzogtum im Laufe der Jahre aufgebaut hat. Wer diese tolle Veranstaltung und die sehenswerte Stadt im nächsten Jahr genießen möchte, sollte sich schon einmal den 28.5.2016 rot anstreichen.


 

 Ergebnisse:

Männer

 

 

1

KOMEN, John (KEN)

02:13:55

2

KIPKEMBOI, Hosea (KEN)

02:15:22

3

MAIYO, Johnstone kibet (KEN)

02:19:30

4

BETT, Stanley (KEN)

02:20:44

5

RUTTO, Stephen Kipchumba (KEN)

02:23:01

6

MOREIRA, José (POR)

02:37:02

7

WEIMERSKIRCH, Pierre (LUX)

02:39:39

8

MULLER, Bertil (LUX)

02:44:58

9

BENEDIK, Jean-philippe (FRA)

02:47:48

10

MOLITOR, Christian (LUX)

02:50:00

 

 

Frauen

 

 

1

TUEI, Naomi (KEN)

02:34:23

2

BOKU, Zerfe worku (ETH)

02:37:06

3

KIMAIYO, Rael jepyator (KEN)

02:37:43

4

MOHAMMED, Merima (BDI)

02:38:45

5

KIPCHOGE, Pamela jemeli (KEN)

02:40:54

6

SCHANK, Karin (LUX)

03:01:25


weitere Laufberichte

zurück zur Laufmagazin Übersicht

meine Lauf- und Walkingbücher

Home

Inhaltsverzeichnis